Berliner Subkultur im Kaiserreich

Subkultur von Lesben – und damit meist auch ihre Selbstorganisierung – wird klassischerweise mit den Metropolen der Weimarer Republik assoziiert.
Bislang gab es nur Kenntnisse über vereinzelte Treffpunkte oder Gruppen im Kaiserreich um 1900 wie etwa die "Goldene Kugel", die sich 1905 in Berlin gründete.

Nach einer umfangreichen Auswertung von Tages- und Wochenzeitungen um 1900 ließen sich für Berlin rund ein Dutzend subkulturelle Anhaltspunkte neu in einen Stadtplan aufnehmen oder vorhandene Spuren vertiefen. Genauer wurde die skandalisierende und diskriminierende Berichterstattung über den Lesbenklub "Neue Damengemeinschaft" und seine unerschrockenen Akteurinnen* untersucht. Eigene Quellen dieser Selbstorganisierung sind jedoch leider nicht in Archiven überliefert.

1906 Frauen beim Kegeln
© ullstein bild/ullstein bild/Timeline Images

1906 Frauen beim Kegeln
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Lesbenlokal, Abbildung aus
Hirschfelds 'Geschlechtskunde', 1930
© Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Berlin