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Emma (Külz-)Trosse (1863-1949) |
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Emma Trosse ist die erste Frau, die eine selbständige Monographie über Homosexualität publizierte. Ihre Schrift „Der Konträrsexualismus in Bezug auf Ehe und Frauenfrage“ wurde 1895 halbanonym veröffentlicht. 1897 folgte der anonyme Text: „Ein Weib? Psychologisch-biographische Studie über eine Konträrsexuelle“, der noch im selben Jahr vom Leipziger Reichsgericht wegen Verstoßes gegen den Strafrechtsparagraphen 184 als ‘unzüchtige Schrift‘ verboten wurde. |
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Außerdem gehörte sie zu den ersten Frauen, die sexualreformerisch über Körperpolitik und Sexualität publizierten: 1897 erschien ihre Broschüre „Ist freie Liebe Sittenlosigkeit?" Trotz dieser einzigartigen Publikationen ist über Emma Trosses Werk und ihre Biographie nur äußerst wenig bekannt und ihre Arbeit bislang kaum gewürdigt worden. Sie gehörte, der Aussage eines Zeitzeugen zufolge, aus einem bürgerlichen Lehrerhaushalt stammend, zu den ersten Frauen, die um 1895/96 in Berlin den Status einer Gasthörerin an der Friedrich-Wilhelms-Universität erlangten, um Vorlesungen an der Philologischen Fakultät hören zu können. Die Hintergründe dieser frühen Gasthörerinnenschaft sind bis dato ebenso ungeklärt wie ein etwaiges späteres ‘ordentliches’ Studium. Nachgewiesen ist bislang lediglich Emma Trosses Ausbildung und Anstellung als Lehrerin und Pensionatsleiterin sowie ihre spätere Tätigkeit im Ahrtaler Sanatorium ihres Ehemannes Georg Alexander Constantin Külz (1869-1923), den sie 1900 geheiratet und mit dem sie 1902 eine Tochter, Irmgard Külz (1902-1961, verh. Quednow), hatte.
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